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Der Ausdruck Lexikon ist mehrdeutig (vgl. dazu das Stichwort Mehrdeutigkeit). In der zentralen Bedeutung versteht man in der Sprachwissenschaft/Linguistik unter einem Lexikon (a) den Forschungsgegenstand der Lexikologie, also der Lehre vom Wort und vom Wortbestand einer Sprache. Das Lexikon bildet zusammen mit der Grammatik (vgl. das Stichwort) das sprachliche Gesamtsystem, nämlich die Regeln (vgl. das Stichwort) einer Sprache. Außerdem wird der Ausdruck (b) unter dem Aspekt der individuellen kognitiven Verfügbarkeit entsprechender Regeln auch im Sinne von „mentales Lexikon“ verwendet bzw. steht für „semantisches Gedächtnis“ als Teil desjenigen Sprachwissens, von dem kompetente Sprecher/Sprecherinnen bei Bedarf Gebrauch machen können. Die Erforschung des internalisierten (im Spracherwerb verinnerlichten) stillschweigenden Wissens ist nicht nur Gegenstand der Sprachwissenschaft, sondern steht im Zentrum des Interesses verschiedener kognitiver Wissenschaften, vor allem der Psycholinguistik bzw. der Sprachpsychologie. Schließlich wird der Ausdruck Lexikon (c) im Alltagsleben wie im Buchhandel im Sinne von „Wörterbuch“ verwendet („Gib mir doch mal das Lexikon“). Da lexikographische Nachschlagewerke gleicher Art völlig beliebig einmal als Lexikon und einmal als Wörterbuch bezeichnet werden, gibt es in der Wörterbuchforschung (vgl. unter Lexikographie) keinen Anlass, hier einen Unterschied auch in der Terminologie zu machen; deshalb werden solche Produkte einheitlich als Wörterbücher bezeichnet.